FireLab

Die österreichischen Landesfeuerwehrschulen (LFS) bieten ein umfangreiches Portfolio an Ausbildungskursen und Lehrgängen an. Ausgebildet werden neben Angehörigen der Berufsfeuerwehren vor allem Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, die einem Hauptberuf nachgehen und daher die Zeit für diese Aus- und Weiterbildungen zusätzlich aufbringen müssen.

Eine Digitalisierung dieser Kurse unter Verwendung von blended Learning-Inhalten und Methoden steigert die Möglichkeit zur Teilnahme dieser Personen und auch die Qualität der Ausbildung. Mehr theoretische Inhalte werden bereits in der Vorbereitungszeit von zuhause aus absolviert und die Praxis¬aus¬bildung kann damit intensiver durchgeführt werden. Eine digitale Umsetzung der theoretischen Inhalte ist einfach umsetzbar; ein Beispiel ist das Projekt GriSu, durchgeführt 2019 von FH Kärnten und LFS Kärnten. Eine deutlich größere Heraus¬forderung ist eine Digitalisierung von Teilen der praktischen Ausbildung mit dem Ziel, einige Aspekte davon bereits vor den Teamübungen kennen zu lernen und einschätzen zu können. Das Projekt FIRELab setzt sich zum Ziel, in einem Konsortium aus der Landesfeuerwehrschule Kärnten (LFS), der Fachhochschule Kärnten (FHK) und dem Kleinunternehmen BHT Solutions ein „Löschlabor“ für eine Vertiefung der praktischen Feuerwehrausbildung zu entwickeln, das sowohl vor Ort als auch ferngesteuert über eine Internetverbindung genutzt werden kann. Ein Löschroboter der Firma LUF wird dabei verwendet, um den effizienten Einsatz des Löschangriffs zu trainieren. Parameter, wie Durchflussmenge, Strahlstreuung, oder Tröpfchengröße können fernge¬steuert werden. Die Effizienz der Maßnahmen kann durch Parameter wie den Wasserrückfluss, Temperatur oder verstrichene Zeit beurteilt werden. Eine derartige Übungsmöglichkeit für die Feuerwehrausbildung ist bis jetzt nicht bekannt. Es wird daher angestrebt, das Löschlabor zunächst in Österreich für die bundesweite Ausbildung anzubieten, aber auch an anderen Standorten (österreichweit, aber auch international) ähnliche Labore zu errichten und somit das „Produkt Löschlabor“ zu vermarkten. Das Löschlabor wird die Digitalisierung der Feuerwehrausbildung ein gutes Stück vorwärtsbringen. Die Teilnahme an Aus- und Weiterbildungen, vor allem für Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren, wird massiv erleichtert und qualitativ verbessert. Die bei den Löschübungen entstehenden Daten werden gesammelt und mit KI-Methoden ausgewertet; sie liefern so die Basis für weitere Forschungen und können auch die Einsatzparameter für zukünftige, noch effizientere, Realeinsätze darstellen.

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